Das fabelhafte Naturerbe des Nordens

Die Eiszeit hinterließ einst einzigartige Spuren im Norden. Heute prägen Sümpfe, Wälder und Seen die finnische Landschaft und bestimmen die Lebensart der Einheimischen. Ob am See sitzen, ein Boot rudern oder auf zugefrorenem See Eisangeln, hier dreht sich der Alltag um das Zusammenwirken von Mensch und Natur. Finnlands fünf Geopark-Gebiete öffnen hierfür das Fenster. Das Fazit lautet: Auf Wissenschaft basierende Herausbildung unseres Umweltverständnisses.

Salpausselkä UNESCO Global Geopark
Salpausselkä UNESCO Global Geopark

Finnlands Geoparks bringen die Kulturtradition und das Naturerbe verschiedener Regionen zur Geltung. „Geoparks ermöglichen einen verantwortungsvollen Tourismus zu einzigartigen und sensiblen Naturstätten und verbessern gleichzeitig das Verständnis verschiedener Entstehungsgeschichten sowie natürlicher Prozesse“, erklärt Mari Saastamoinen, Tourismuskoordinatorin, Geopark Rokua, Finnlands erster UNESCO Global Geopark.  

Ziel ist es, Wissen über die Entstehungsgeschichte einzelner Landschaftsformen in unterschiedlichen Regionen zu erweitern und das Verständnis für deren Besonderheiten und Bedeutung in der Gesellschaft zu stärken. Kati Komulainen, Geschäftsführende Leiterin des Salpausselkä UNESCO Global Geoparks, fügt hinzu: „Geoparks bieten wissenschaftlich fundierte Inhalte auf populärwissenschaftlicher Weise. Wir erklären, wie landschaftliche Strukturen entstanden sind und können somit ein vertieftes Besuchererlebnis bieten.“ 

Ein beeindruckendes Naturerlebnis

Die Entstehungsgeschichten finnischer Geopark-Gebiete  beziehen sich alle auf die Eiszeit. Allerdings betrachtet jeder Geopark sein geologisches Erbe aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Saimaa-Gebiet, zum Beispiel, lebt die Saimaa-Ringelrobbe, welche nur dort ideale Lebensbedingungen vorgefunden hat.

Saimaa UNESCO Global Geopark
Kraatterijärvi Geopark

Im Geopark Lauhanvuori-Hämeenkangas hingegen sind alte Bergketten abgeflacht worden, so dass die Landschaft sich zu einer flachen Ebene entwickelte, die von Wäldern, Höhenzügen, Flusstälern und Seen durchzogen ist. Europas größter Kratersee entstand vor Millionen von Jahren, als ein Meteorit Westfinnland traf. Im Rokua-Geopark wurden durch Prozesse während der Eiszeit einige der ältesten Urgesteine Europas freigelegt. Saastamoinen: „Die Kilonniemi-Gneisgesteine in Manamansalo kristallisierten vor etwa 2,6 Milliarden Jahren.“  

”Geoparks ermöglichen einen verantwortungsvollen Tourismus zu einzigartigen und sensiblen Naturstätten."

Das Thema ‚Wasser‘ steht im Geopark Salpausselkä im Vordergrund. „Die bedeutsamsten Landschaftselemente dieser Gegend sind hunderte von Seen, massive Höhenrücken sowie schmale Landrücken und felsige Hügel“, erklärt Komulainen. „Höhen- und Landrücken wurden aus Kies und Sand gebildet, die durch das Schmelzwasser des kontinentalen Gletschers transportiert, sortiert und geschichtet wurden.“  

Nachhaltige Weiterbildung

Das Verständnis für die finnische Natur und das Kulturerbe wird zum Beispiel in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungseinrichtungen gefördert. Komulainen: „Geoparks arbeiten viel mit Unternehmen zusammen. Unter anderem werden Reiseführern und Unternehmen Schulungen angeboten, in denen diese Informationen über die Region und nachhaltigen Tourismus erhalten.“

Rokua UNESCO Global Geopark. Bild: Harri Tarvainen / Rokua Geopark
Lauhanvuori-Hämeengas UNESCO Global Geopark. Bild: Kari Leo / Lauhanvuori-Hämeenkangas Geopark

Schulung ist eine der Möglichkeiten, mit der Finnlands Geoparks maßgeblich in die Entwicklung nachhaltigen Tourismus‘ investieren. Alle Geoparks sind auch am Programm „Sustainable Travel Finland“ von Visit Finland beteiligt, was zeigt, dass sie sich für einen nachhaltigen Betrieb einsetzen und bereit sind, sich in diesem Sinne stets weiterzuentwickeln. Saastamoinen: „Verantwortungsbewusster Tourismus ist der einzige Weg nach vorne.“ 

Um Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen, verfügen Finnlands Geoparks häufig über ein eigenes Partnerschaftsprogramm, über das auch kleinere Tourismusunternehmen Nachhaltigkeit nachweisen können.

Insgesamt ein Wellness-Erlebnis

In Finnlands Geoparks können Beuscher verborgene Schätze finden und die lokale finnische Kultur auf völlig unerwartete Weise erleben. Naturbesonderheiten liegen zwar oft stadtnah, sind aber dennoch von der Alltagshektik weit entfernt. „An Ruhe und Frieden mangelt es hier nie“, sagt Komulainen.

Nicht nur bei den Aktivitäten, sondern auch in der Gastronomie ist alles möglich. „Im Einklang mit dem geologischen Erbe verwenden wir Rohstoffe aus der unmittelbaren Umgebung für die Zubereitung sogenannter GEOFoods“, schließt Saastamoinen. „Ein Burger kann also aus einem Brötchen aus Mehl eines örtlichen Getreideproduzenten gebacken werden. Dazwischen befindet sich Seebarsch aus einem örtlichen See und Gemüse aus einem örtlichen Garten.“

Finnlands fünf Geopark-Gebiete: 

- Rokua UNESCO Global Geopark (Nordösterbotten): www.rokuageopark.fi 

- Lauhanvuori-Hämeenkangas UNESCO Global Geopark (Westfinnland): www.lhgeopark.fi 

- Saimaa UNESCO Global Geopark (Ostfinnland): www.saimaageopark.fi 

- Salpausselkä UNESCO Global Geopark (Südfinnland): www.salpausselkageopark.fi 

- Kraatterijarvi (Südösterbotten): www.kraatterijarvigeopark.fi

KONTAKTDATEN

Päivi Tommola, Projektleiterin, paivi.tommola@lab.fi

Text: Nora Fritzsche

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LAB University of Applied Sciences

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LAB University of Applied Sciences operates in Lahti and Lappeenranta, and also provides education online. The strengths of this higher education institution specialising in innovation include the circular economy, design, innovations and health.

LAB has 9400 students, and it is the sixth largest university of applied sciences in Finland.
LAB represents the vision and operating culture of the new university of applied sciences focusing on innovation, business and industry. It depicts an active approach where different people and experts create something new together with business enterprises. The name LAB is easy to pronounce in both Finnish and English and establishes a link to the LUT Universities.

Lahti University of Applied Sciences and Saimaa University of Applied Sciences merged end of the year of 2019, establishing a completely new institution: the LAB University of Applied Sciences. LAB started its operation on 1 January 2020.

Artikkelin asiantuntijat

Mari Saastamoinen

Tourismuskoordinatorin, Geopark Rokua

Kati Komulainen

Geschäftsführende Leiterin des Salpausselkä UNESCO Global Geopark

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