Kluges Wachstum mit Biochemikalien

UPM öffnet die Tür zu wachsenden Märkten für erneuerbare Biochemikalienprodukte. Der Bau der Bioraffinerie in Leuna, Deutschland, hat begonnen und 2022 wird die Produktion gestartet.

Kluges Wachstum mit Biochemikalien

„Mit Hilfe unserer Produkte können unsere Kunden den Anteil an erneuerbaren Rohstoffen in ihren Produkten deutlich steigern.  Die Ökoeffizienz wird durch eine sog. Lebenszyklusanalyse (engl. LCA) auch quantitativ belegt werden“, sagt Christian Hübsch, Leiter des Ligningesschäfts bei UPM Biochemicals.

Ein sorgfältiger Pionier

„Die Bioraffinerie von UPM Biochemicals produziert Biochemikalien aus Buchenholz, die fossile Rohstoffe unter anderem in der Herstellung von Chemikalien, Textilien und Verpackungsmaterialien ersetzen. Hinter dem Projekt stehen Forschung und Planung von zehn Jahren“, sagt Hübsch.

Viele technische Verfahren werden zum ersten Mal im industriellen Maßstab angewendet. Eine Vielzahl einzelner Prozeßschritte wird auf intelligente Art und Weise maximal integriert, mit dem Ziel den Verbrauch von Energie und Rohstoffen, sowie Emissionen zu minimieren.

Vielversprechende Märkte mit Wachstumspotential

In der Bioraffinerie werden aus der Biomasse bio-Monoethylenglykol (MEG), bio-Monopropylenglykol (MPG), erneuerbare funktionelle Füllstoffe und industrielle Zucker hergestellt. 

„Aus bio-Monoethylenglykol werden unter anderem Polyestertextilien, PET-Flaschen, Verpackungsmaterialien und Frostschutzmittel erzeugt. Der weltweite Markt für Bio-Monoethylenglykol umfasst circa 30 Millionen Tonnen im Jahr und die Nachfrage wächst jährlich um eine Million Tonnen. Dies ist einer der am schnellsten wachsenden Bereiche in der petrochemischen Industrie.“

Bio-Monopropylenglykol wird zum Beispiel in Verbundstoffen, Arzneimitteln, Kosmetika und Waschmitteln eingesetzt.  Derzeit werden diese Produkte fast vollständig auf Basis von fossilen Rohstoffen – Öl, Erdgas und Kohle hergestellt.

Die Lignin-basierten erneuerbaren, funktionlen Füllstoffe werden in Gummiprodukten und Kunststoffen eingesetzt. Sie stellen eine nachhaltige Alternative für Industrieruß und Fällungskieselsäure dar, deren weltweiter Markt insgesamt über 15 Millionen Tonnen umfasst.

Revolution für die Automobilindustrie

Die erneuerbaren, funktionellen Füllstoffe von UPM sind reiner und deutlich leichter als jene auf fossiler Basis. Der Füllstoff ist die Antwort von UPM auf zentrale Herausforderungen der Automobilindustrie. 

„Die Autoindustrie sucht nach innovativen Lösungen zum Erreichen ehrgeiziger Nachhaltigkeitsziele. Die Füllstoffe von UPM können hierzu einen signifikanten Beitrag leisten. Die erneuerbaren Füllstoffe eignen sich für alle Kunststoff- und Gummiteile im Auto. Die Leichtigkeit des Stoffes ist insbesondere in der Produktion von Elektroautos ein Trumpf, wo nach Möglichkeiten gesucht wird das Gewicht der schweren Akkus durch leichtere Werkstoffe auszugleichen. Das Material bietet darüber hinaus noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile. Beispielsweise ist es absolut frei von sog. polycyclischen, aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAHs). Diese hoch-krebserregenden Substanzen entstehen bei der Produktion von Industrieruß.“

 Die Produkte der Leuna-Bioraffinerie leisten einen signifikanten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen entlang der Wertschöpfungskette.

Geeignete Lösungen für die Industrieproduktion

„Das bioMEG und bioMPG unserer Bioraffinerie unterscheidet sich chemisch und physikalisch nicht von den aktuell petrochemisch erzeugten Glycolen, d.h. sie können von der Industrie in den bestehenden Prozessen und Recyclingverfahren eingesetzt werden. Sie unterstützen daneben perfekt die Ziele der EU, den Anteil von erneuerbaren Rohstoffen bei der Herstellung von Kunststoffen zu steigern“, sagt Hübsch.

Es wird erwartet, dass die Biochemikalien ein Kostenniveau erreichen, das den fossilen Alternativen entspricht.

Der Motor der Zukunft

UPM verlagert den Schwerpunkt von der traditionellen Papierherstellung auf neue Branchen. Die Bioraffinerie, die seit fünf Jahren in Finnland in Betrieb ist, erzeugt Biokraftstoffe aus Holz. Nun werden Biochemikalien sowie Lösungen der Biomedizin in die Produktion aufgenommen. „Das gesamte Management von UPM sowie auch der Aufsichtsrat unterstützen die Entwicklung von UPM Biochemicals als neues Geschäftsfeld“, stellt Hübsch fest:

„Die molekularen Bioprodukte sind einer der drei strategischen Wachstumsbereiche von UPM und ein wichtiger Teil der innovativen Entwicklungsarbeit des Unternehmens zum Ersatz fossiler Rohstoffe. Die Investition ist die zweitgrößte in der Geschichte von UPM.“

UPM wird 550 Millionen Euro in die Bioraffinerie in Leuna investieren. Die Gesamtkapazität über alle Produkte beträgt 220 000 Tonnen pro Jahr.

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